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Mannschaftsfahrt 2014

oder

Ich schwöre auf Norderney

 

Manches war wie immer, manches irgendwie anders.

Wie immer war ein Meistertitel im Gepäck (Ü 40) und wie immer war die Stimmung hervorragend. Wie immer wurde am Bahnhof Bremen das erste Bier gekippt und wie immer sorgte Alex, mit seinem Fluxkompensator und Bert, mit gefühlten 75 Millionen Liedern auf dem Handy, für die richtige Startphase.

Anders war, dass wir im Zug Sitzplätze hatten. Endlich musste man niemanden mehr vergraulen, beleidigen oder während der Fahrt die Tür zum Aussteigen offen halten, um es gemütlich zu haben.Wie immer wurde es auf der Fahrt richtig nett und der DB Bordservice musste neidlos anerkennen, dass sein Getränkeangebot nicht annähernd an das Unsere heranreichen konnte.

Da Olli nicht mitgefahren war, wurde in Norddeich auch niemand zurückgelassen.

Anders war auch, dass wir an der Fähre nicht am Ende der Endlosschlange standen, sondern ganz vorn. Zudem ging die Fahrt auch umgehend los, d.h. keine Wartezeit wegen Niedrigwasser, gar keinem Wasser, Piraten oder Eisbergen, die schon der Titanic zum Verhängnis wurden. Wie immer wurde Hasi bei der Überfahrt schlecht und nur durch gutes Zureden und Findung seines eigenen Mittelpunktes und dem des Schiffes, gelang es ihm, das mühsam eingefüllte Bier, nebst Frikadellen, Käsewürfeln und Salamisticks bei sich zu behalten. Anders als sonst zerrte beim Landgang niemand an unserer Jukebox herum. Wo war Popeye? Landgang, wegen Reichtum gekündigt, zwangseingewiesen? Man weiß es nicht

Per Bus ging es dann in unser Domizil, anders als sonst, nicht mitten im Auge des Wahnsinns, sondern etwas außerhalb gelegen. Dafür erwies sich die gebuchte Herberge aber als sehr schick und komfortabel.In Alex und Peter’s Wohnung war dem Architekten sogar ein Meilenstein der Innovation gelungen, indem er in das Klo ein großes Fenster zur Küche eingebaut hatte. Hut ab, darauf muss man erstmal kommen. Der Abend klang dann, wie immer, wieder in Downtown, mit den landesüblichen Kaltgetränken, aus und wie immer drohten im Klabautermann die Schuhsohlen, sich vom Oberleder zu trennen.

Wie immer erschienen am Folgetage dann unsere Nachzügler, selbstverständlich froh gelaunt und leicht alkoholisiert, da man ihnen auf der langen Zugfahrt den Durst angesehen und Getränke aufgedrängt hatte. Natürlich liehen wir uns, wie immer, die obligatorischen Inselfahrräder. Da auch unser Sonne nicht mitfahren konnte, endeten die Radtouren dieses Mal nicht in der Inselklinik. Wie immer erkoren wir die Oase als Ziel aus und machten uns, selbstverständlich bei Gegenwind, auf den Weg. Anders war, was wir dort vorfanden. Was war denn hier passiert? Keine Sonnenschirme, keine Partymusik, kein feierwilliges Volk, keine Stimmung, kein gar nichts. Statt dessen stellte die Ü 70 den überwiegenden Anteil der Anwesenden und saß gesittet am Gartenmobiliar bei Kaffee und Kuchen. Die Oase war quasi über Nacht vom Partytempel zum betreuten Wohnen mutiert und niemand hatte uns vorgewarnt. Wir wurden aufgefordert hinter eine Markierungslinie zu treten und sollten dort auf freiwerdende Plätze warten.Restlos deprimiert verließen wir die Stätte früherer Ausschweifungen und machten uns mit hängen Köpfen auf den Heimweg.

Selbstredend, dass der Frust am Abend weggespült werden musste, wobei sich, anders als sonst, der neue Goschladen als zentraler Anlaufpunkt etablierte. Wenigstens gelang es uns hier, die verlorene Partystimmung wieder herzustellen, sei es durch Einnahme des Hausweines in Kartonmengen oder durch nette Gesellschaftsspiele, wie z.B. heruntergefallene Gegenstände wiederzusuchen. So krabbelte man in Eintracht unter den Tischen herum, probte hier gleich die neue Viererkette für die kommende Saison und fand manch lustige Dinge. Da hatte doch schon wieder jemand Goschbesteck unter dem Tisch gebunkert, um das heimische 175teilige Besteck aufzufüllen. Für ein weiteres Highlight sorgte dann unser Alex. Als Björn, Bert und meiner einer beschlossen, uns am Deich den Sonnenuntergang reinzuziehen, formierte sich, wie aus dem Nichts, eine Anti-Kultur-Gruppe, die unser Vorhaben nur mit einem gequälten Lächeln quittierte und Aktivitäten in dieser Richtung strikt ablehnte. Alex beschloss nun seinerseits, sich den Kulturbanausen anzuschließen und schwor hoch und heilig, nicht an Veranstaltungen solcher Art teilzunehmen. Als wir ihn dann mit einem anschließenden Kurzbesuch in der Inselbrauerei köderten, ließ er sich das nicht 2 x sagen, wechselte das Lager und schloss sich unserem Kulturverein an. Das dieses FDP-Verhalten im Kreise der Kulturbanausen für blankes Entsetzen sorgte, braucht nicht weiter erwähnt zu werden. Um es kurz zu sagen: er hatte verkackt. Der Sonnenuntergang war romantisch, wenn wir auch fast erfroren wären. Aber auch Reinhold Messner hatte seinerzeit Extremitätenteile für seine Passion geopfert. So zogen wir das, im wahrsten Sinne des Wortes, ‚eiskalt’ durch und gesellten uns, nach überflüssigem Brauerreibesuch, wieder zum Kulturbanausenhaufen. Der Schwur lief Alex noch den und weitere Abende nach und er musste einiges Aufbieten, um die Banausenbande wieder milde zu stimmen.

Wie immer kamen alle abends gesund und munter wieder an die Burg und wie immer waren es absolut tolle Tage, bei bester Stimmung. Dabei glänzten wir sowohl in Heim, als auch in Auswärtsspielen und bewiesen Flexibilität und Organisationstalent. Die Abreise war allerdings wieder anders. Anstatt sich, wie immer, an die gefühlt 3 km lange Fährschlange anzuschließen, gingen wir die Sache seitlich von vorn an und waren schon nach kurzer Zeit auf dem nächsten Schiff Richtung Festland. Hier wartete, wie immer, unser Charterbus auf uns, der uns, abgekämpft wie immer, zurück in die Heimat brachte.

Fazit: eine gelungene Fahrt, bestens organisiert (allen Organisatoren lieben Dank) und wieder einmal mit vielen Höhepunkten.

„Ich schwöre…..!!!!!“

Euer Berichterstatter,

Kalle

Rechtschreib- und Grammatikfehler könnt ihr, wie immer, behalten.